Donnerstag, 4. Januar 2007

Grundsteinlegung


Seit einigen Wochen scheine ich wieder einmal von einem Virus befallen zu sein: Waren es ehedem noch so harmlose Sachen wie ebay, die F1 oder exzessives Besuchen diverser Indie-Konzerte, scheint es diesmal wohl etwas ernsthafteres, wenn nicht gar unheilbares Virus zu sein: Der Camino de Santiago. Dabei wusste ich vor kurzem noch gar nicht das es den gibt (Asche auf mein Haupt)...und...das der Jakobsweg (damit auch der Letzte erfährt von was ich eigentlich schwafle), oder zumindest eine Teiletappe fast bei mir vor der Haustüre vorbeiführt.
Auf den Camino, jetzt kommts, bin ich durch Hape Kerkelings Interview bei Kerner (oder war es Beckmann? Egal, die sind austauschbar) gestossen. Somit begann für mich die Zeit der Recherche. Mein Lieblings-Cousin Sven wusste natürlich schon jahrelang vom Jakobsweg, dieses Jahr wird er wohl in den Pyrenäen einen Versuch starten. Dann habe ich den legendären Blog von Timo aus Ostfildern gelesen, der (fast) ohne Kohle bis nach Santiago di Compostela gepilgert war:
http://www.blog.de/index.php/?blog=118278&page=1&disp=posts&paged=20
Nach der Lektüre war es mit mir geschehen, unglaublich dieses Reisetagebuch, ich finde das aprupte Ende so genial, lest es selber, dann wisst ihr was ich meine...ich denke mal Timo hat das absichtlich so enden lassen.
Dann habe ich hier was noch verrückteres gefunden, da startete Andie Kanne im Januar bei Eis und Schnee von Konstanz.
http://camino-jakobsweg.blogspot.com/
Die Bilder sind wirklich beeindruckend, und so manchen Tipp habe ich mir schon mal als Word-Datei gespeichert...
Natürlich habe ich auch richtige Bücher zum Thema gelesen, Thomas Bauers Reisetagebuch "2500 Kilometer durch Europa" würde ich hier als Referenz bestimmen, sehr schön...
Thomas war übrigens auch in Konstanz gestartet.
Desweiteren habe ich mir "Jakobswege" von Wolfgang W.Meyer zugelegt, eigentlich eher zum Vorbereiten der Etappen im süddeutschen Raum. Herr Meyer ist übrigens auch Betreiber der
informativen Website www.pilgerwege.de, das nur am Rande.
Unvermeidlich war dann auch Herrn Kerkelings Output "Ich bin dann mal weg". Meiner bescheidenen Meinung nach kann man darauf guten Gewissens verzichten, der ganze Hype um dieses Machwerk regt mich tierisch auf...Hätte Otti Normali dieses Buch veröffentlicht, wäre es wohl untergegangen wie eine bleierne Ente.

Also bevor ich jetzt noch mehr erzähle, will ich erst mal betonen, dass mich der Jakobsweg aus rein nicht-religiösen Motiven fasziniert, ich bin jetzt nicht unbedingt Atheist, aber pilgern aus eben diesen Gründen würde ich nicht, obwohl ich mir vorstellen könnte, unterwegs eventuell bekehrt zu werden...nicht unbedingt durch die Basisarbeit katholischer Pilger (ich bin evangelisch btw.) sondern eher von Innen heraus.

Leider wird es wohl nie was werden, den Weg zu gehen...berufliche und familiäre Zwänge sind einfach zu stark, einfach loszulassen, dafür bin doch zu sehr sicherheitsverliebt. Aber man soll nie "nie" sagen...würde sich ein Sponsor finden, oder ein Arbeitgeber der diese lange "Auszeit" akzeptieren würde, ohne mich wie die heisse Kartoffel fallen zu lassen, bin ich sofort startklar.
Aber in meinem doch recht fortgeschrittenen Alter ist es eben zur Zeit recht schwer beruflich nochmal neu durchzustarten. Aber man soll den Weg (oder das Ziel) nicht aus den Augen verlieren...Okay, der Weg ist das Ziel...alles wird gut...In diesem Sinne: Ultreia!

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